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Wenn statt des Sturms nur ein laues Lüfterl weht
ph, Thema: Kreativ, Monday, 4. January 2010, 17:43

"Brainstorming" (deutsch etwa "Gehirnstürmen") ist eine Kreativitätstechnik, die auf den amerikanischen Autor und Werbeguru Alex F. Osborn zurückgeht.

In den letzten Jahren ist das klassische Gruppen-Brainstorming etwas in Verruf geraten. Studien zufolge erzielen Personen in Gruppen-Brainstormings weder mehr noch bessere Ideen als Einzelpersonen. Doch meiner Meinung nach liegt die Schuld nicht an der Technik selbst, sondern an der mangelhaften Durchführung.

Mario Pricken, Kreativitätsguru und Autor von "Kribbeln im Kopf", nennt gleich "11 gute Gründe, kein Brainstorming durchzuführen". In seiner Argumentation bezieht er sich vor allem auf die Rahmenbedingungen, unter denen Brainstormings durchgeführt werden.

Eines ist klar: ohne humorvolle, spielerische Einstellung der Teilnehmer geht nichts. Der Prozess verlangt ein hohes Maß an Offenheit aller Beteiligten. Dafür brauchen sie die Sicherheit, für "dumme" oder mangelnde Ideen nicht ausgelacht zu werden. Auch provokante Äußerungen dürfen keine negativen (beruflichen) Konsequenzen nach sich ziehen.

Die folgenden zehn Grundregeln führen zu den besten Ergebnissen:
  1. Das Ziel muss klar und für alle verständlich formuliert sein.
  2. Alle dürfen alles sagen, was ihnen in den Sinn kommt.
  3. Jede Idee wird aufgeschrieben.
  4. Kritik ist verboten!
  5. Während des Brainstormings wird keine Wertung vorgenommen. Dies erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt gesondert.
  6. Ideen dürfen aufgegriffen uns ausgebaut werden. Niemand hat das alleinige "Urheberrecht" an einer Idee.
  7. Quantität geht vor Qualität.
  8. Fehler sind erlaubt, ja wünschenswert!
  9. Wenn der Ideenfluss ins Stocken gerät: trotzdem dranbleiben! Die besten Einfälle kommen meist in einer zweiten Phase.
  10. Tempo, Tempo, Tempo!
Der letzte Punkt ist nicht ganz unumstritten. Der Fokus auf die Geschwindigkeit könnte einige Teilnehmer unter Stress setzten, wodurch sie nicht mehr frei und kreativ denken können.

Doch die neuere Gehirnforschung unterstützt den Schnelligkeitsfaktor. In verschiedenen Studien wurde der Einfluss der Gedanken-Geschwindigkeit auf die Stimmung untersucht. Die Ergebnisse könnte man stark vereinfacht so formulieren: "Schnell denken macht glücklich." Dabei wurde auch ein positiver Einfluss der Gedanken-Varianz auf die Laune festgestellt.

So könnten Brainstormings zumindest gute Laune machen. Natürlich gilt dies auch für die meisten der über 150 anderen Kreativitätsmethoden, die zum Teil bessere Ergebnisse bringen. Auch bei der Wahl der Techniken könnte also Varianz das Zauberwort sein.


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Petra Hennrich Creative Coaching
Grafikerin, systemische Coachin, Trainerin
Kaiserstraße 96/V, 1070 Wien, Tel.: 0660 34 09 471
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