Wussten Sie, dass Sie vier Ohren haben?
Das jedenfalls behauptet Friedemann Schulz von Thun, einer der führenden Kommunikationswissenschaftler im deutschsprachigen Raum.
Sie greifen sich jetzt vielleicht an die Ohren und zählen nach: eins links, eins rechts, … Da sind nur zwei! Wie kommt der Mann auf die Idee?
Schulz von Thun geht davon aus, dass jede Botschaft vier Inhaltsebenen oder -seiten hat:
Ich möchte das anhand eines Beispieles illustrieren: Nehmen wir an, jemand sagt (1. Sachinhalt): „Der Wein ist aus.“ Vielleicht möchte er damit mitteilen (2. Selbstkundgabe), dass er noch durstig ist. Auf der (3.) Beziehungsebene könnte er auch meinen: „Du kümmerst dich nicht genug um mich!“ Und/oder er möchte den Gesprächspartner dazu bringen (4. Appell), eine neue Flasche zu holen. Meist schwingen alle vier Seiten der Nachricht auf die eine oder andere Art und Weise mit. Der Empfänger hört prinzipiell auch alle vier Botschaften (mit seinen „vier Ohren“), aber – und das mach Kommunikation oft so kompliziert – nicht jede gleich laut.
Dazu Schulz von Thun: „Missverständnisse sind das Natürlichste von der Welt, sie ergeben sich fast zwangsläufig schon aus der Quadratur der Nachricht.“ Oder, an anderer Stelle: „Vielfach haben die Empfänger die Tendenz, in die unklaren Seiten einer Nachricht etwas hineinzuhören, was aus dem reichen Schatz ihrer Phantasien, Erwartungen und Befürchtungen stammt – so empfangen Sie gleichsam sich selbst und füllen ihre Seele mit dem eigenen Material.“ Literatur: Friedemann Schulz von Thun: Miteinander Reden 1, Störungen und Klärungen, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg, 2009
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