"));

Kindliches Staunen
ph, Thema: Leben, Monday, 8. February 2010, 10:33

"Bitte nie zu sagen, 'das ist langweilig, das kenne ich schon'. Das ist die größte Katastrophe! Immer wieder sagen, 'ich habe keine Ahnung, ich möchte das noch einmal erleben'." (Heinz von Foerster)

Dieses Zitat von Heinz von Foerster begegnete mir zum ersten Mal vor vielen Jahren in einer Nummer von Thomas Brinkmann („Noch einmal“ auf der CD „Ester Brinkmann: Totes Rennen“). Damals wusste ich freilich noch nichts von Heinz von Foerster, aber ich liebte dieses Stück und das darin verwendete Sample auf Anhieb.

Für mich hat dieser Ausspruch des berühmten Kybernetikers sehr viel mit „Aufmerksamkeit“ zu tun, mit „Achtsamkeit“ und vor allem mit „Staunen“.

Als Kinder war das Staunen – neben dem Spielen – gleichsam unsere Hauptbeschäftigung beziehungsweise Hauptaufgabe. Das Leben war spannend und täglich neu. Alles erschien uns wie ein kleines (oder auch großes) Wunder.

Mit zunehmendem Alter verlieren wir die Fähigkeit zu staunen. Wir lernen, unsere Wahrnehmungen in Schubladen zu stecken, und sind der Meinung, die Welt so gut zu kennen, dass uns nichts mehr überraschen kann. Wir werden „abgebrüht“.

Oder, um es mit der „philosophischen Beraterin“ Rebekka Reinhard zu sagen: “Als Erwachsener … ist man vom Weihnachtsbaum schon gelangweilt, bevor man ihn zu sehen bekommt.“ (Rebekka Reinhard, Die Sinn-Diät, Ludwig Verlag, München 2009)

Wie können wir als Erwachsene diesen „Anfängergeist“ wiedererlangen?
Eine Möglichkeit ist es, uns in Achtsamkeit zu üben. Die Buddhisten wussten das schon immer. Daher gab es bereits im Frühbuddhismus die Praxis der „Achsamkeitsmeditation“ im Vipassan?.

“Achtsamkeit ist die Fähigkeit des Menschen, die eigenen Erfahrungen, die er von Moment zu Moment erlebt, bewusst wahrzunehmen … Diese Fähigkeit kann man lernen und trainieren. Es ist das offene und nicht-wertende Gewahrsein all dessen, was gerade da ist, sei es angenehm oder unangenehm.“ (Lothar Schwalm, http://www.mbsr-bb.de/)

Sie können das selbst üben: Nehmen Sie jetzt gleich drei Rosinen zur Hand und untersuchen Sie sie, als wären es die ersten Rosinen, die Sie je gesehen haben. Wo kommen sie her? Wer hat Sie geerntet, getrocknet, eingepackt? Staunen Sie über die Falten Ihrer Rosinen, die Farbe, den Geruch. Dann nehmen Sie eine in den Mund – noch nicht zerbeißen – und lassen Sie sie langsam im Mund hin und her wandern. Fühlen Sie die Struktur auf Ihrer Zunge, auf Ihrem Gaumen. Dann beißen Sie einmal hinein und spüren Sie den Geschmack und die Süße Ihrer Rosine. Kauen Sie sie langsam und mit Achtsamkeit. Wenn Sie die erste der Rosinen geschluckt haben, nehmen Sie sich die zweite vor. Stellen Sie sich vor, dies wäre die erste Rosine, die Sie jemals sehen und erleben Sie sie wieder ganz langsam, Schritt für Schritt. Nehmen Sie sie mit einer ganz neuen Achtsamkeit mit all Ihren Sinnen wahr. Und, ja, auch die dritte Rosine …

Sie können diese Übung natürlich auch mit Gummibärchen oder ähnlichem durchführen.

„Die Haltung des Anfängergeistes beinhaltet, dass wir auch Dinge, die wir schon oft gemacht haben und natürlich auch die neuen mit einer offenen Haltung tun. Dies geschieht mit dem Bewusstsein, dass kein Moment dem anderen völlig gleicht …“ (Luise Reddemann)

» direkter Link auf diesen Eintrag (0 comments)  » kommentieren


Entscheiden Sie sich!
ph, Thema: Leben, Monday, 11. January 2010, 14:37



„Ich kann immer wählen, aber ich muss mir bewusst sein,
dass ich, wenn ich nicht wähle, trotzdem wähle.“
(Jean-Paul Sartre)

Hand aufs Herz: geht es Ihnen auch manchmal so, dass Sie sich nicht entscheiden wollen? Dass Sie Aufgaben auf die lange Bank schieben, in der Hoffnung, dass sie so überflüssig würden? Oder dass Sie Einladungen weder annehmen noch ablehnen und es sich bis zum letzten Drücker offen halten, ob Sie nun hingehen oder nicht?

Der von Heinz von Foerster formulierte ethischer Imperativ lautet „Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!“ Und das ist ja auch gut und richtig so. Denn nur wer mehrere Möglichkeiten hat, kann wirklich frei wählen. Nur – und dieser Punkt ist wichtig – er muss es dann auch. Sonst gibt er das Ruder aus der Hand und die Möglichkeiten entschwinden irgendwann von selbst.

In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass viele meiner Freunde und Bekannten bestrebt sind, sich so viele Optionen wie möglich so lange wie möglich offen zu halten. Sich nicht festzulegen. Weder „Ja“ noch „Nein“ zu sagen.

Doch Optionen sind im Grunde irreal. Es gibt sie nicht oder noch nicht. Solange wir uns nicht auf eine Möglichkeit festlegen, leben wir ein einem provisorischen Zustand der Ungewissheit. Und diese Ungewissheit ist nicht gut für uns. Sie verunsichert und bremst uns. Denn im Grunde wissen wir ja, dass wir nicht in zwei Richtungen gleichzeitig gehen können. Vielmehr besteht die Gefahr, dass wir so bloß auf der Stelle treten.

Warum nehmen wir dieses unangenehme Gefühl der Unsicherheit und des potentiellen Stillstandes in Kauf? Vielleicht weil es uns vor einem noch viel unangenehmeren Gefühl bewahrt: der Angst.

Angst davor eine Entscheidung zu treffen (die sich im Nachhinein als falsch herausstellen kann). Angst davor unsere Bekannten zu verärgern (die uns dann vielleicht nicht mehr zu Ihren Festen einladen). Angst davor etwas zu versäumen. Einen interessanten Abend, einen wichtigen Kontakt, die Party des Jahres, das perfekte Glück, …

Und auch die Angst davor, zu unseren Meinungen, Überzeugungen und Entscheidungen zu stehen. Auch bei Gegenwind! Weil wir uns dadurch eventuell unbeliebt machen könnten. Und das wollen wir auf keinen Fall.

Doch für ein authentisches Leben ist es notwendig, sich dieser Angst zu stellen. Ihre Entscheidungen definieren, wer Sie sind. Und das wollen Sie doch nicht dem Zufall überlassen?
  • Üben Sie sich also wieder darin „Ja“ und „Nein“ zu sagen. Das konnten Sie doch schon als Kind!
  • Beantworten Sie E-Mails von Freunden, Bekannten und Kollegen rasch und entschieden. Damit zeigen Sie ihnen auch, dass Sie sie respektieren und ihre Anfragen ernst nehmen. Selbst bei einer negativen Antwort!
  • Streichen Sie das Wort „vielleicht“ aus Ihrem Wortschatz! Sagen Sie „Ich will …“ oder „Ich will nicht …“.
  • Lernen Sie Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen. In schwierigen Fällen kann Ihnen ein Coaching-Tool wie die Tetralemma-Formel oder die Coaching-Goldwaage dabei helfen.
Denn „nur eine bewusste Entscheidung für das Wichtige verhindert eine unbewusste Entscheidung für das Unwichtige.“ (Stephen R. Covey)

» direkter Link auf diesen Eintrag (0 comments)  » kommentieren


Ein Leben in sechs Wörtern
ph, Thema: Leben, Friday, 11. December 2009, 12:57

Können Sie Ihr Leben in nur sechs Wörtern zusammenfassen?

In der "6-Wörter-Autobiographie" geht es darum, das eigene Leben haiku-artig zu komprimieren, um zur Essenz des eigenen Daseins zu gelangen. Eine hervorragende Übung.

Auf diese Idee stieß ich neulich rein zufällig; an die Quelle erinnere ich mich leider nicht mehr. Das wollte ich natürlich sofort ausprobieren. Mein Leben lässt sich bisher so zusammenfassen:

"Vielfalt: Immer wieder etwas Neues lernen."

Und wie lautet Ihre "6-Wörter-Autobiographie"?

» direkter Link auf diesen Eintrag (0 comments)  » kommentieren


Petra Hennrich Creative Coaching
Grafikerin, systemische Coachin, Trainerin
Kaiserstraße 96/V, 1070 Wien, Tel.: 0660 34 09 471
» Über mich  » Kontakt  » News  » Impressum  » Links






Neuste Kommentare:
Christian Louboutin slingback...
bretholmer (2012-09-30 07:14)
Gucci 100 Watches : TITLE,...
bretholmer (2012-09-30 07:14)
A. Lange & Sohne...
bretholmer (2012-09-30 07:14)
Rolex Datejust Automatic...
neilrubinson (2012-09-30 07:12)
Return to Tiffany™...
neilrubinson (2012-09-30 07:12)


Facebook-Seite



Sie sind nicht eingelogged
» Jetzt einloggen



Weblog Home