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Spiel-Arten

Erinnern Sie sich noch an die Spiele Ihrer Kindheit? Oder haben Sie selbst Kinder, die Sie beim Spielen beobachten können? Dann wird Ihnen sicherlich auffallen, dass es verschiedene Arten von Spielen gibt.

Der Spiel-Forscher Stuart Brown unterscheidet sieben Kategorien von Spielen in der Entwicklung des Kindes:
  1. Attunement („Einstimmung“).
    Im Alter von drei bis vier Monaten beginnt das Baby, auf die Kommunikationsangebote seiner Bezugspersonen mit einem Lächeln zu reagieren. Die Bezugsperson (meist die Mutter) wird mit verbal und nonverbal ausgedrückter Freude antworten – und zurück lächeln. Während sie sich in die Augen sehen, synchronisieren Mutter und Kind die neuronalen Aktivitäten im rechten Cortex – sie vereinigen sich. Dies kann als die ursprünglichste Form des Spielens betrachtet werden.
  2. Body and Movement Play („Körper- und Bewegungs-Spiel“).
    Kinder beginnen sehr früh, durch Bewegung ihren eigenen Körper und ihre Umwelt kennen zu lernen. Dies beginnt schon im Mutterleib, wo die scheinbar willkürlichen Bewegungen des Fötus die neuronalen Verbindungen zwischen Körperteilen und Gehirn anlegen. Durch Bewegung strukturieren wir unser Wissen über die Welt, Raum, Zeit und unsere Beziehung zur Umwelt. Fast alle Formen des Spielens beinhalten eine Form von Bewegung, sei sie nun körperlich oder geistig.
  3. Object Play („Spiel mit Objekten“).
    Je stärker ausdifferenziert die neuronalen Verbindungen werden, desto besser können wir mit den Gegenständen um uns herum hantieren. Wir haben Vergnügen daran, mit unterschiedlichen Objekten zu spielen. “A hand is always in search of a brain and a brain is in search of a hand.” (Frank R. Wilson)
  4. Imaginative Play („Phantasie-Spiele“).
    Die Vorstellungskraft ist vielleicht eine der größten Stärken des Menschen. Sie erlaubt uns, im Geiste andere Realitäten zu kreieren, die wir erkunden können, ohne unseren Realitätssinn zu verlieren. Auf der ganzen Welt beginnen Kinder schon sehr früh, fiktive Szenarien in ihre Spiele zu integrieren.
    Wenn die Kinder älter werden, werden diese Phantasie-Spiele immer elaborierter; gleichzeitig wird die Trennlinie zwischen Vorstellung und Realität klarer und fester. Diese Form des Spiels kommt unser Leben lang zum Tragen, beispielsweise beim Tagträumen. Sie ist gleichsam der Schlüssel zur Kreativität.
  5. Social Play („Soziale Spiele“).
    Der Mensch ist ein „soziales Tier“, und durch Spielen lernen wir, mit den anderen auf sozial akzeptierte Art und Weise umzugehen. Gemeinsames Spielen ist häufig erst der Anlass sozialer Zusammenkünfte, und es hilft uns, als Gemeinschaft zu überleben.
    Brown unterscheidet drei Untergruppen des sozialen Spiels bei Kindern:
    1. Freundschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl
    2. „wildes“ Spielen („rough-and-tumble play“)
    3. Feste und Rituale
  6. Storytelling and Narrativ Play („Geschichten erzählen“).
    Geschichten sind ein zentrales Element der Entwicklung der Menschheit. Über Geschichten haben wir immer schon versucht, die Welt, uns selbst und unseren Platz in der Welt zu verstehen.
    „Die ersten Erzählungen, die von realen und fiktiven Ereignissen kündeten, die Mythen und Legenden, die am Lagerfeuer erzählt wurden, erweiterten den Horizont der menschlichen Erfahrung durch die Phantasie. […] Die Macht der Worte beruht darauf, dass sie das Leben bereichern, weil sie die Grenzen der individuellen Erfahrung erweiten. Ohne Geschichten und Bücher wäre unser Wissen auf das beschränkt, was uns selbst oder den Menschen, die wir persönlich kennen, widerfährt. […] Doch noch wichtiger ist, dass wir durch das geschriebene Wort besser verstehen können, was in uns selbst geschieht.“ (Mihaly Csikszentmihalyi)
  7. Transformative-Integrative and Creative Play („Transformativ-integrative Spiele“).
    Da Spielen viel mit dem Ausprobieren neuer Gedanken und Verhaltensweisen zu tun hat, befreit es uns vom engen Korsett unserer Muster. Für Kinder, die ständig im Prozess der Veränderung und des Werdens sind, ist transformatives Spiel im Leben allgegenwärtig. Die Grenzen von „jemanden (eine Rolle) spielen“ und „jemand sein“ sind fließend.
Wenn wir älter werden, ändern sich die Spiele, die wir spielen. Aber bei den meisten unserer Spiele lässt sich diese Gliederung noch gut beobachten.

So nutzen wir als Erwachsene zum Beispiel den transformativen Charakter des Spiels; die Visionsarbeit im Coaching ist ein gutes Beispiel dafür. Wenn wir unsere Phantasie „spielen“ lassen, biegen wir gleichsam unsere Realität, und dieser Prozess kann zu neuen Ideen und Lebensweisen führen.

Und welche Spiele spielen Sie am liebsten?





Petra Hennrich Creative Coaching
Grafikerin, systemische Coachin, Trainerin, Autorin
Lindengasse 14/3/5, 1070 Wien, Tel.: 0660 34 09 471
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